Theaterprojekt "Revolte!" 2020/2021

Die Welt hat 99 Probleme aber die heutige Jugend ist keins davon! Denn gerade jetzt sind es junge Menschen, die gegen Ungerechtigkeiten wie Klimawandel, LGBTQ-Diskriminierung, Bildungsungleichheit und tödliche Fluchtwege kämpfen. Aber stimmt der Vorwurf, dass sich nur privilegierte Jugendliche für diese Themen stark machen?

Unsere drei Jugendgruppen gingen im dokumentarischen Projekt der Frage nach, wofür es sich für sie persönlich lohnt, eine Revolte anzuzetteln und womit man überhaupt anfängt. Mit einem professionellen Team aus Theatermacher:innen, Dramaturg:innen, Video- und Soundkünstler:innen erforschten 60 Jugendliche über einen Zeitraum von 17 Monaten diskriminierende Strukturen in ihrer Umgebung und beschäftigten sich mit Revolten im analogen und digitalen Raum.

Sie lernten sich in theaterpädagogischen Übungen intensiver kennen, erfuhren viel über unterschiedliche Revolten der Geschichte und interviewten inspirierende Aktivist:innen, die sich seit Jahren für wichtige Themen stark machen. Dazu zählten unter anderem Europaparlamentsabgeordneter Sergey Lagodinsky, das B-girl und Olympiasportlerin Jilou und eine Besetzerin des Hambacher Forstes mit dem Aktivistinnennamen „Maja“. Es ging um Anti-Rassismus, Feminismus, Klima, den Kampf gegen Antisemitismus, gegen das Stigma psychischer Krankheiten und um Intersektionalität!

Entstanden sind drei absolut unterschiedliche Ergebnisse, die beim Festival Neues Europa 2021 Premiere gefeiert haben: Ein dokumentarischer Film mit dem Titel „Jüdische Identität — eine Revolte?“ mit jungen jüdischen Menschen aus ganz Deutschland, ein Point-and-Click-Adventure unter dem Titel „SCHULFUTURISMUS 2121“ in Kooperation mit der Ferdinand-Lassalle-Realschule in Köln und eine audiovisuelle Performance mit dem Titel „so I start a revolution from my bed“ in Kooperation mit dem Stadtgymnasium Köln-Porz.

Jüdische Identität – eine Revolte?

Jung und offen jüdisch in Deutschland leben – ist das bereits eine Revolte? Braucht man Chuzpe, um nicht nur jüdisch, sondern auch ukrainisch-jüdisch-deutsch, dazu etwas russisch, polnisch und auch a bisserl protestantisch zu sein?

Die jungen Jüdinnen und Juden im Film möchten eine authentische Identität leben und am liebsten alle Teile mitnehmen: die erstaunlichen Geschichten ihrer Familien, ihr deutsches Aufwachsen und dazu Kaviarbrote, Sowjet-Pop und Davidsterne.

Wer ist bereit, die Komplexität und Vielfalt ihres kulturellen Erbes auszuhalten und Platz zu machen, für ihre Ideen vom modernen deutschen Judentum? Ist es noch eine Revolte oder schon eine Revolution?

Regie: Svetlana Fourer
Kamera/Schnitt: Barbara Schröer
Mit: Karolina Becker, Wladi Kanevski, Polina Kochelaieva, Jennifer Peters, Lars Umanski sowie ihren Angehörigen und Freund:innen

Die Projektgruppe „Jüdische Identiät“ ist eingebunden in das bundesweite Festjahr #2021JLID, das der Verein „321-2021:1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“ mit seiner Geschäftsstelle in Köln organisiert und koordiniert.

Förderung und Mitveranstaltung durch die VHS Köln.

SCHULFUTURISMUS 2121

Point and Click Adventure SCHUL-FUTURISMUS

Moment, schreiben wir Jugendlichen gerade eigentlich Geschichte? Was sieht die Zukunft, wenn sie auf unseren Alltag zurückblickt? Auf Schule in Zeiten von Corona, digitales Lernen, unsere täglichen Rituale, unsere kleinen und großen Kämpfe um Kunst, Feminismus und unsere Identitäts-Revolten? In einem interaktiven Point-and-click-Video-Adventure forschen unsere Zuschauer:innen als Player:innen eines Spiels nach der Erinnerung an das Heute aus der Zukunft – wer spricht, und wer hat nichts zu sagen?

WO LIEGT DER SCHLÜSSEL ZUM GEHEIMNIS VON HEUTE BEGRABEN?

In Kooperation mit der Ferdinand-Lassalle-Realschule in Köln.

Regie: Jasmina Musić
Dramaturgie: Helena Aljona Kühn
Kamera/Schnitt: Timo Vogt
Pädagogische Begleitung: Ümran Pargan
Code/Art: Martin Wisniowski
Künstlerische Leitung: Svetlana Fourer
Assistenz: Olga Moldaver, Stella Shcherbatova

so I start a revolution from my bed

Persönliche Revolte – audiovisuelle Performance des Junges Theater Köln e.V. in Kooperation mit dem Stadtgymnasium Köln-Porz und dem Begegnungszentrum Porz der Synagogengemeinde Köln

Klimawandel. Rassismus. Diskriminierung. Krieg. Unterdrückung. Wohin man schaut, Katastrophen. Doch Stopp, nicht sofort verzweifeln: Gegen jede Misere kämpfen junge Aktivist:innen! In Interviews erzählen sie den Jugendlichen von ihrer Wut, ihrem Optimismus und ihren Hoffnungen – und die Jugendlichen spüren: Auch in mir ist eine Revolte! Auch mir sind Themen wichtig, ich will einen Beitrag leisten, gesehen und gehört werden: Ich habe was zu sagen! Doch wie startet man eine pandemiekonforme Revolte?!?

Regie: Alexander Zeug, Palesa Moloto
Kamera, Schnitt: Palesa Moloto
Künstlerische Leitung: Svetlana Fourer
Assistenz: Olga Moldaver, Stella Shcherbatova

Publikumsgespräch REVOLTE! beim Festival NEUES EUROPA

Förderung und Mitveranstaltung durch die VHS Köln.

Gefördert durch:

Aktion Mensch, Rosa Luxemburg Stiftung NRW, Fonds Soziokultur, NeuStart Kulturund der Bundesbeauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI)