NEUES EUROPA 2021

Donnerstag 21. Oktober 2021 bis Sonntag 24. Oktober 2021

im FORUM VHS im Museum am Neumarkt, Cäcilienstraße 29-33, 50667 Köln

Mit Theater- und Aktions-Workshops für Jugendliche von 14 bis 27 Jahren zum Thema Revolte!, Aufführungen unserer Projektgruppen sowie des Svetlana Fourer Ensembles und Publikumsdiskussionen zu allem, was Euch bewegt!

Viertägige Workshops Do., 21. Oktober bis So., 24. Oktober

im Studienhaus der VHS Köln am Neumarkt

 

Die Theater-, Tanz- und Performanceworkshops richten sich an Jugendliche und junge Erwachsene von 14 bis 27 Jahren und werden von internationalen Dozent:innen geleitet. Inhalt der Workshops ist die Auseinandersetzung mit den Themen selbstbestimmte Identität, den Begriffen bodyshaming und body positivity sowie dem Erproben von Wider­stand mit Hilfe von Kunst.

1. Wer bin ich?

Stereotype, Gesellschaft, Selbstidentifikation

Theaterworkshop für Jugendliche und junge Erwachsene von 14 bis 27 Jahren

Beim Spiel “Wer bin ich?” klebt man uns eine Identität auf die Stirn und wir raten, wer wir sein könnten. Aber im echten Leben? Wer will ich tatsächlich sein? Was ist meine Persönlichkeit und was unterscheidet meine Persönlichkeit von den anderen? Habe ich das Recht, meine Zukunft und mich selbst so zu sehen, wie ich es möchte? Wie kann ich das gegen die Vorstellungen der Gesellschaft, Eltern und Mitschüler:innen oder Freund:innen besser ausdrücken und wie kann ich mich selbst definieren? Wie finde ich eine Balance zwischen meiner Sicht und der Sicht der anderen? In spielerischen und theatralen Techniken des Storytellings lernen wir uns selbst in der Gruppe besser kennen und finden zu Selbstdefinitionen.

2. WIDERSTAND: DEINE GESCHICHTE

Performanceworkshop für Frauen von 14 bis 27 Jahren

Der Raum der Kunst kann deine Spielwiese sein oder dein Kampffeld: Hier bist Du eingeladen, dich selbst besser kennenzulernen, in deinem künstlerischen Ausdruck Selbstvertrauen zu entwickeln und in der Gemeinschaft Erfahrungen zu teilen. Als Vorbilder erforschen wir Arbeiten von weiblichen Performancekünstlerinnen wie Marina Abramović, Valie Export, Orlan und anderen und wenden uns den persönlichen Erfahrungen von Diskriminierung und Unterdrückung zu. Wir lassen uns von den Fragen leiten: Was empfinde ich als inakzeptabel? Mit welchen gesellschaftlichen Haltungen mir gegenüber als Frau bin ich nicht einverstanden? Was kann ich persönlich dagegen tun? Diese Fragen gehen wir aus unserer Perspektive konkret an und erarbeiten künstlerisch mögliche Lösungs- und Handlungsansätze des persönlichen und kollektiven Widerstandes.

3. KÖRPERFORM[en]

Tanzworkshop für Jugendliche und junge Erwachsene von 14 bis 27 Jahren

Körperliches Empfinden und Körperwahrnehmung leiten uns in diesem Workshop auf unserer Recherche zu Body Positivity und den Hintergründen von Body Shaming. Durch Bewegung und Tanz nähern wir uns Fragen wie “Was ist Body Shaming?”, “Wie kann ich mich in meinem Körper wohlfühlen?”, “Wie finde ich meine Stimme?” und, “Wie kann ich meinen Körper zum Widerstand einsetzen?”. Zusammen erforschen wir, wie Body Shaming entsteht und warum wir ‚andere‘ Körperformen ‚anders‘ betrachten. Zudem untersuchen wir Tänze, die es geschafft haben, zu tänzerischen Protestbewegungen zu werden. Unsere persönlichen Erfahrungen und täglichen Beobachtungen werden in unsere Erkundungen kreativ eingebunden.

Do., 21. Oktober 2021, 19:00 Uhr

im FORUM Volkshochschule im Museum am Neumarkt und als Stream

PREMIERE

Geschwister Singer

 

Produktion: Svetlana Fourer Ensemble

Das Team von SFENSEMBLE erarbeitet auf Grundlage des Romans “Der Zauberer von Lublin” von Isaac B. Singer und einer Reihe von non-fiktiven Texten einen Theater­abend. Dabei geht es um Fragestellungen zu den Themen Glaube und Identitätssuche sowie um die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Klischeevorstellungen und Zuschreibungen. Musik dient als ein feines Medium für einen emotionalen Dialog der Figuren und ermöglicht eine mehrdimensionale Reise in ein Land der Träume und Traumata.

Nach der Premiere gibt es einen Sektumtrunk.

2. Aufführung:
Samstag 23. Oktober 2021 um 19:00 Uhr, FORUM Volkshochschule im Museum am Neumarkt

Tickets unter:
info@junges-theater-koeln.de,
vhs-gesellschaft@stadt-koeln.de oder Tel. 0221 / 221 25990

Preise: 14 Euro / 8 Euro ermäßigt
Abendkasse, ab 30 Minuten vor Beginn.

  • Regie: Svetlana Fourer
  • Texte von Isaac Bashevis Singer, Svetlana Fourer, Matthias Bernhold, Helena Aljona Kühn, Dirk Schattner
  • Bühne und Kostüme: Jasna Bosnjak
  • Musik: Matthias Bernhold
  • Dramaturgie: Dirk Schattner
  • Choreographie: Ilona Pászthy
  • Video: Yana Ugrekhelidze
  • Darsteller:innen: Jasmina Music, Helena Aljona Kühn, Burak Hoffmann, Matthias Bernhold

Fr., 22. Oktober 2021, 15:00 bis 18:00 Uhr

im FORUM Volkshochschule im Museum am Neumarkt

REVOLTE! Präsentation

Auf die Barrikaden!

Drei Jugendgruppen erkunden im dokumentarischen Theaterprojekt REVOLTE! Themen, für die sie brennen, und erproben, wie man aus diesem Brennen ein Lauffeuer macht. Mit einem professionellen Team aus Theatermacher:innen, Dramaturg:innen und Videokünstler:innen befassten sich 60 Jugendliche in den 17 Monaten der Pandemie in teils analogen und teils digitalen wöchentlichen Treffen mit aktuellen politischen Debatten und führten Zoom-Interviews mit jungen und alten Aktivist:innen. Mit Bloger:innen und Europaparlamentsabgeordneten sprechen sie über Rassismus, Antisemitismus, Klima, das Stigma psychischer Krankheiten und vieles mehr. Dabei zieht sich das Thema Revolte wie ein roter Faden durch die Arbeit der drei Gruppen, die mit den Themen jüdische Identität, fluide Identität und persönliche Revolte einen jeweils eigenen Fokus setzen und ein anderes Medium wählen: Film, Click-and-Point-Film und audiovisuelle Performance.

Mit anschließendem Publikumsgespräch.

Point and Click Adventure SCHUL-FUTURISMUS

Sa., 23. Oktober 2021, 11:00 bis 13:00 Uhr

im FORUM Volkshochschule im Museum am Neumarkt und als Stream

Film von Andriy May

The Future of Europe III

Zum dritten Mal blickt der ukrainische Regisseur Andriy May mit einem online Film-Theater-Projekt in die Zukunft – durch die Vergangenheit und Gegenwart hindurch. Denn wie vermag jemand, der seine Vergangenheit nicht kennt, eine glückliche Zukunft gestalten?

Zehn alte und zwanzig junge Teilnehmende aus der Ukraine und Deutschland befassen sich mit ihren persönlichen Geschichten des Aufwachsens während eines Krieges – Zweiter Weltkrieg, aktueller russisch-ukrainischer Krieg, der Krieg in Syrien.

Sie gestalten ein gemeinsames Theaterstück mit filmischen Elementen, die auch um die Frage der gemeinsamen europäischen Zukunft kreisen. In einem hybriden Format – online und live – wird ein breites Publikum zur Diskussion geladen, während die Videodokumentation des Projekts der Öffentlichkeit zur freien Verfügung gestellt wird: als Fixierung der Vorstellungen über die Zukunft Europas, seine Vergangenheit und seine Gegenwart 2021.

Mit anschließendem Publikumsgespräch.

Eintritt frei, Spenden erbeten

 

Sa., 23. Oktober 2021, 13:30 bis 15:30 Uhr

im FORUM Volkshochschule im Museum am Neumarkt und als Stream

Film von HER.STORY

„Die silberne Stadt – eine weibliche Erinnerung“

Die silberne Stadt ist eine dokumentarische Film-Performance über den Genozid von Srebrenica vor 25 Jahren und dessen Folgen für das Zusammenleben in der europäischen Gemeinschaft. Im Herzen Europas wurden über 8000 Menschen, meist männliche Bosniaken erschossen: der größte Genozid der europäischen Nachkriegsgeschichte direkt vor den Augen der abgesandten UN-Truppen.

Das Kollektiv HER.STORY greift die Begleitumstände dieses Verbrechens gegen die Menschlichkeit auf und fragt, wie schreibt sich Geschichte in unsere kollektive Identität ein? Wie gerät sie in Vergessenheit? Steht das Scheitern Jugoslawiens exemplarisch für das Scheitern multiethnischer und multikultureller Gesellschaften?
HER.STORY geben dabei den Opfern, vor allem aber den zurückgebliebenen Frauen eine Stimme und verbinden sie mit eigenen – teils migrantischen – Erfahrungen.

Tickets unter:
info@junges-theater-koeln.de,
vhs-gesellschaft@stadt-koeln.de oder Tel. 0221 / 221 25990

Preise: 14 Euro / 8 Euro ermäßigt
Abendkasse, ab 30 Minuten vor Beginn.

So., 24. Oktober 2021, 14:00 und 16:00 Uhr

im FORUM Volkshochschule im Museum am Neumarkt

Karlheinz Stockhausen

HIMMELS-TÜR

für einen Schlagzeuger und ein kleines Mädchen

Die Musik Karlheinz Stockhausens ist geistlich in essenzieller Hinsicht. Es ist eine Musik, die von ewigen Dingen berichtet und auch von der Sehnsucht der Sterblichen nach der Ewigkeit. In HIMMELS-TÜR aus KLANG wird diese Sehnsucht dramatisch sichtbar. Ein Mensch, ein Schlagzeuger, erbittet, erfleht, fordert, erkämpft sich den Eintritt in einen Bereich, der uns, dem Publikum, noch unbekannt ist. Wir werden Zeug:innen seines Kampfes, sehen, wie die trennende Tür, zum Musikinstrument gewordene Barriere, sich vor ihm öffnet, meinen, für einen Moment, zu hören, was sich in dem Dahinter abspielt. Es ist dieses sich Einhören in das Kosmische, was dieses musikalische Ausnahmewerk hervorhebt und fürs Publikum faszinierend macht.

Die Vorstellung beginnt mit einer Werkeinführung durch Kathinka Pasveer und den Dramaturgen Dirk Schattner.

Schlagzeuger: Stuart Gerber. Klangregie: Kathinka Pasveer

Tickets unter:
info@junges-theater-koeln.de,
vhs-gesellschaft@stadt-koeln.de oder Tel. 0221 / 221 25990

Preise: 14 Euro / 8 Euro ermäßigt
Abendkasse, ab 30 Minuten vor Beginn.

 

Fokus auf aktuelle Probleme

Das Jungendtheaterfestival NEUES EUROPA stellt alle drei Jahre eine aktuelle Debatte in den Fokus: 2016 beispielsweise Krieg und Frieden und 2019 die Krise Europas. In wechselnden Häusern, beispielsweise im Freien Werkstatt Theater, der COMEDIA Köln oder dem Kölner Künstler Theater nehmen um die 60 Jugendliche von 14 bis 27 Jahren an mehrtägigen Workshops internationaler Theatermacher:innen teil.

Sie erarbeiten Szenen, die beispielsweise ihre Erfahrungen mit den Themen Identität und Zugehörigkeit, Solidarität und Hetze, Flucht und europäischer Zusammenhalt widerspiegeln. Die Festivalabende sind professionellen Dokumentartheateraufführungen unterschiedlicher internationaler Ensembles gewidmet, die mit intensiven Publikumsgesprächen abschließen.

Die Teilnahme am Festival ist für die Jugendlichen dank unserer Förder:innen kostenfrei.

Weitere Informationen zu den vergangenen Festivals findest du auch bei unseren Dokumentationsmappen.

2016: Krieg und Frieden Dokumentationsmappe
2019: Neues Europa Dokumentationsmappe