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2024–2025 Jugendtheaterprojekt Angst Mut Proben

UNTERWEGS

Dokumentarisches Theater mit Jugendlichen
28. Juni, 14:00 Uhr im Rautenstrauch-Joest-Museum

Jugendliche aus Köln haben starke Wurzeln, die sie mit vielen Orten dieser Welt verbinden – sie sprechen Ukrainisch, Paschtu, Albanisch, Portugiesisch, Türkisch oder Arabisch. Die Geschichten, die sie in den Ausstellungsräumen des Rautenstrauch-Joest-Museums Köln erzählen, handeln von Stärke und Sehnsucht. Was hilft uns, was gibt uns Kraft, weiterzumachen, auch wenn es schwer ist?

Über 40 Jugendliche mit akuter Flucht- und Migrationsgeschichte teilen mit uns ihre Geschichten und lernen durch unsere Methoden der Theaterpädagogik und des biographischen Theaters, sich mit Stimme, Körper und Sprache auszudrücken. Die Gefühle, die durch die gemeinsame Arbeit an die Oberfläche kommen, sind nicht immer leicht – für Vieles ist im Alltag wenig Raum und die Anforderungen von Bürokratie, Leistungsdruck und des Einrichtens der eigenen Zukunft fordern ihren Tribut. Dann hilft es, dass eine Psychologin dazu kommt und die Gefühle erklärt, einordnet und auch normalisiert. Als Gruppe lernen die Jugendlichen, Gefühle der anderen auszuhalten und das entspannt auch den Zugang zu sich selbst.

Mit „Unterwegs“ ist eine mehrsprachige theatrale Collage mit selbstgezeichneten Animationen, Rapsongs und autobiographischen Texten entstanden, die das Publikum tief bewegt haben.

Die Mitwirkenden:

  • Texte und Darstellende: Jugendliche aus dem Richard-Riemerschmid-Berufskolleg und dem Berufskolleg Südstadt
  • Künstlerische Leitung, Regie: Svetlana Fourer
  • Theaterpädagogik, Texte, Inszenierung: Sina Marx
  • Gruppenbetreuung, Textarbeit, Inszenierung: Elisabeth Althoff, Laura Czarnecki, Constanze Hüne, Clara Imort, Pia Steffens
  • Musik: Henrik Wild
  • Projektionen: Martin Wisniowski
  • Psychologische Begleitung: Stella Shcherbatova
  • Organisation: Gabi Linde, Olga Moldaver
  • Controlling: Olga Moldaver

Nachdem die Taliban die Macht in Afghanistan ergriffen haben, wurde ich ständig auf der Straße gefragt: „Wo ist dein Bart, ein echter Muslim trägt einen Bart.“
Meine Eltern sind zuerst in den Iran geflohen, ich wollte in Afghanistan bleiben. Aber meine Papiere wurden ständig kontrolliert und mein Handy durchsucht. „Wo ist dein Bart? Wo ist dein Bart?”

Die Schlepper haben einfach mit dem Finger in eine Richtung gezeigt und gesagt: „Lauft da lang, nach ein paar Stunden kommt ein Auto und bringt euch nach Istanbul.“ Also sind wir losgegangen, drei Jungs, durch die Wüste, durch die Berge. Aber das Auto kam nicht, einen Tag nicht, zwei Tage nicht, drei Tage nicht. Es war extrem heiß, tagelang, kein Essen, kein Wasser, kein Schatten, wir dachten wir verdursten. Wir haben jede Hoffnung verloren.
In diesem Zustand haben uns einige Schafhirten gefunden, die uns Essen und Getränke gebracht haben.

In Kooperation mit dem Museumsdienst der Museen Köln, dem Richard-Riemerschmid-Berufskolleg und dem Berufskolleg Südstadt

Gefördert durch:                                               In Kooperation mit: