KUNST MACHT STARK: November 2020 – April 2023

Mit Comic, Rap, Theater und Film gegen Antisemitismus

Schuljahr 2021-2022

Workshops mit/für den Jugendlichen:

  • Wer bin ich? Vorurteile und Stereotype, Gesellschaft, Selbstidentifikation
  • Antidiskriminierungstraining
  • Sensibilisierung zum Thema „Judentum“
  • Training gegen Antisemitismus
  • Interviewstraining
  • Schauspielertraining mit den Jugendlichen
  • Rollenspiel und Arbeit an der Inszenierung

Gefördert durch der Stiftung EVZ (Erinnerung, Verantwortung, Zukunft)

 

Kurzfilm & Rap-Song

Jugendliche führten Interviews mit jüdischen Jugendlichen über ihre Lebenserfahrungen im Umgang mit dem Antisemitismus durch.

Sowie die Jugendliche interviewten sich selbst und deren Eltern bezüglich der folgenden Themen „Identität“, „Ausgrenzung“ „Diskriminierung“, „Migration“, „Heimat“

Anschließend wurden unter der Leitung unserer Regisseurin Svetlana Fourer aus diesen Interviews Texte für Bühnenaufführungen erarbeitet, die gedreht und in einem Kurzfilm präsentiert wurden.

Besonders für Jugendliche war einen Rap-Workshop mit einem israelischen deutschsprachigen Rapper, Singer-Songwriter und Webvideoproduzent Ben Solomo. Sein YouTube-Kanal RapAmMittwochTV hatte über 420.000 Abonnenten und bis zu zwei Millionen Views im Monat.

Unter seiner Anleitung schrieben die Schüler*innen einen eigenen Text für einen Rap-Song:

  • Ein sonniger Tag wurde für mich finster,
  • alte Freunde hetzten gegen mich auf Insta,
  • sie hassen mich für was ich bin, doch ich bleib resilient,
  • steig in mein Benz und fühle mich wie ein Präsident,
  • denn Mensch ist Mensch, Mensch ist Mensch, ich sag Mensch ist Mensch,
  • Freiheit bedeutet, Mensch ist Mensch wofür Konkurrenz
  • Vorurteile gegen Herkunft oder Religion,
  • doch gegen Diskriminierung können wir was tun,
  • Wir werden ausgelacht, für das was wir sind
  • Noch immer sind zu viel Menschen leider dafür blind
  • Zuviel Neid und Gewalt dringt in meinen Verstand,
  • dieser Schmerz, hat die Herzen verbrannt,
  • Sie erniedrigen mich wegen meinem Aussehen,
  • doch du siehst, wie ich immer wieder aufstehe
  • Diese Leute sind so krank, haben keinen Dank,
  • ich gehe mein Weg wie CR7, Kopf durch die Wand,
  • in Frieden leben, das ist doch nur mein Ziel
  • Gesellschaft ohne Hass, das verlangt doch nicht zu viel,
  • doch bleibt dein Herz kalt, ist es schnell vorbei,
  • ich war schon immer anders, Einzelgänger-Style
  • alles nur eine Illusion in meinem Kopf,
  • der Ton meiner Träne schockt, wenn sie auf den Boden tropft
  • lebe ich in einer dunklen Welt, wenn ich mir den Kopf zerbreche,
  • ich such die Antwort, wenn ich mir mein Ziel erkämpfe,
  • kalte Menschen sorgen immer wieder für Schrecken,
  • doch wir als Gemeinschaft müssen lernen uns wertzuschätzen, FREIHEIT!

„Ausgrenzung und Diskriminierung werden bei vielen von uns verdrängt und beeinträchtigen unsere persönliche Entwicklung. Ich finde, es ist klasse, dass wir dank Euch einen vertraulichen Raum geschaffen haben, in denen wir darüber endlich reden könnten“

„Wir lernen uns selbst in der Gruppe besser kennen und finden zu Selbstdefinitionen“

„Ich habe so viel Neues erfahren über mich selbst und über den anderen. Mir wäre so nicht bewusst, wie antisemitische Gedanke so stark in der Gesellschaft verbreitet sind und wie sie die jüdischen Menschen beeinflussen…“

„Bei uns spricht niemand über diese Themen, weder in der Schule noch in der Familie: Wer will ich tatsächlich sein? Was ist meine Persönlichkeit und was unterscheidet meine Persönlichkeit von den anderen? Wie kann ich das gegen die Vorstellungen der Gesellschaft, Eltern und Mitschüler*innen oder Freund*innen besser ausdrücken und wie kann ich mich selbst definieren? Wie finde ich eine Balance zwischen meiner Sicht und der Sicht der anderen?“

„Antisemitismus betrifft uns allen…“

Die Wirkung des Projekts lässt sich am Feedback der Jugendlichen ablesen

Die Erstellung eines Comics zu dem Themenbereich Antisemitismus war auch Ziel dieses Projektes, die in den Jahren 2022-2023 umgesetzt wurde.

Eine wichtige Grundlage dabei bildet das 2020 erschienene Werk „Antisemitismus an Schulen in Deutschland“ von Prof. Dr. Julia Bernstein. »Du Jude« ist eines der gebräuchlichsten Schimpfwörter auf deutschen Schulhöfen. Stigmatisierung, Beleidigung, Bedrohung und Gewalt gehören zum Alltag vieler jüdischer Schüler*innen in Deutschland – trotz aller gesellschaftlichen und pädagogischen Bemühungen, Antisemitismus zu bekämpfen. Frau Bernstein erschließt das Problemfeld Antisemitismus an Schulen in einer qualitativ-soziologischen Forschung und analysiert erstmalig aus den Perspektiven der betroffenen Schüler*innen und Lehrkräfte die Befunde vor historischen und theoretischen Hintergründen.

Ein israelischer Künstler Yan Israel und Drehbuchsschreiberin Svetlana Fourer „übersetzten“ diese Forschung in die Form eines Comics unter wissenschaftlicher Leitung und mit der Hilfe von Prof. Dr. Julia Bernstein.

Gefördert durch:

Kooperationspartner: